8. Juni 2013

12 Wünsche für iOS 7 – App Store

iOS Icon

Vorab muss ich mich entschuldigen, dass ich meiner Ankündigung, täglich einen Teil dieser iOS 7 Wunschliste zu veröffentlichen, gestern nicht nachgekommen bin. Ich könnte jetzt rumheulen, wie viel ich doch zu tun habe, mach ich aber nicht 😀 Stattdessen einfach weiter im Text, heute mit dem App Store.

Der App Store ist laaaaaaaangsam

So gern ich auch im App Store nach neuen Apps stöbere, so sehr nervt er mich. Nicht unbedingt seine Erscheinung, sondern die Performance. Es ist keine Seltenheit, dass ich auf dem iPhone bis zu 30 Sekunden warte, ehe der App-Store geladen ist. Auf dem iPad ist es nicht anders. Selbst auf dem Mac lahmen die Äquivalente (iTunes und Mac App Store) rum.

Der App Store – die meiste Zeit

Der App Store – die meiste Zeit

Ich weiß nicht, was Apple da macht und warum die eigenen Stores unter den am schlechtesten performenden Apps sind. Es wäre schön, wenn sie es endlich in den Griff bekommen.

Mac App Store auf iOS

Eigentlich ist Apple stets darauf bedacht, seine Benutzer an das eigene Ökosystem zu ketten. Umso weniger kann ich verstehen, dass ich weder auf dem iPad noch auf dem iPhone Seiten des Mac App Stores aufrufen kann. Jeder Versuch, die Seite einer im Mac App Store vertretenen App im Safari aufzurufen, gipfelt in folgendem Fenster der App Store-App.

Mac App Store auf dem iPhone

Mac App Store auf dem iPhone

Schon klar, Apple will hier Benutzer informieren, die aus Versehen auf einer solchen Seite landen. Viele iOS-Nutzer kennen den Mac App Store vielleicht gar nicht und das soll sich ändern.

Ich hingegen will mir auch von unterwegs Informationen aus dem Mac App Store holen. Vielleicht will ich ja sogar von unterwegs eine Mac App kaufen. Und das ist momentan schlicht und ergreifend nicht möglich.

Ansätze: Webseite oder eigene App

Dabei gibt es doch mehrere Ansätze, dem Benutzer diese Möglichkeit einzuräumen. Entweder Apple rendert einfach die normale Webseite, die auf einem Desktop-Rechner auch angezeigt wird. So könnte ich mir wenigstens Beschreibung, Screenshots, Bewertungen, Preis und Changelog ansehen.

Screenshot einer MAS-Webseite

Screenshot einer MAS-Webseite

Oder sie stellen eine dedizierte App zur Verfügung. Quasi einen Abkömmling des bisherigen App Stores, allerdings nur mit Mac Apps. Gibt es für den Apple Store ja auch. Von dort könnte man Apps auch kaufen oder auf eine Wunschliste platzieren, die sich auf den Desktop-Rechner synchronisiert.

Mit dem momentanen Verhalten verhindert Apple, dass iOS-only Benutzer Interesse und vor allem Umsätze für Mac Apps generieren. Die Strategie durch iOS neue OS X Nutzer zu gewinnen, wird hier vernachlässigt. Und ich verstehe nicht warum.

Allerdings muss man der Fairness halber erwähnen, dass dies kein rein Apple’sches Verhalten ist. Willst du dir z.B. im Chrome Web Store Informationen zu einer Browser Extension anzeigen lassen, hast du ebenfalls das Nachsehen.

Googles mit gleichem Verhalten im Chrome Web Store

Googles mit gleichem Verhalten im Chrome Web Store

I can haz Demos?

Eine Forderung von Benutzern und Entwicklern gleichermaßen sind Demos bzw. Free Trials. Momentan lösen viele Entwickler das Problem, indem sie neben der kostenpflichtigen App ein zusätzliches, kostenloses, mit einem reduzierten Feature-Set ausgestatteten Äquivalent einsenden. Ein Workaround, der aufzeigt, dass die Nachfrage nach Demos durchaus da ist.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: ein kurzer Test bewahrt die Nutzer eventuell vor einem Fehlkauf. Auf der anderen Seite sind Benutzer von hochpreisigen Apps nicht sofort abgeschreckt, da sie erstmal kostenlos testen können. Wenn eine App in der Testphase überzeugt, können Entwickler also auch mehr Käufer für sich gewinnen.

Ausgaben beim Nutzer bleiben gleich, Geldfluss bei den Entwicklern verschiebt sich

Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold.[1] Klar kaufen wir heute manche Apps nicht, von denen wir uns in einer Demo überzeugen lassen würden. Alerdings kaufen wir momentan auch Apps, die wir mit vorheriger Demo vielleicht nicht gekauft hätten. Ich bin da ganz bei Herrn Arment.

Gerade wenn wir versuchen die eine ToDo-App, die eine Kalender-App, die eine Wetter-App zu finden, geben wir gezwungenermaßen viel Geld aus um verschiedene Apps auszuprobieren. Klar, für unseren Geldbeutel wäre eine Testphase schonender. Mit der Verfügbarkeit von Demos könnten Entwickler die Preise ihrer Apps erhöhen. Die Benutzer könnten sich vom Wert der App in einer Testphase überzeugen und wären dann bereit das Geld auszugeben. Ohne Demo hätten sie das vermutlich nicht getan.

Doch wozu führt das? Mehr Geldersparnis auf Benutzerseite? Mehr Geld auf Entwicklerseite?

Nope

Nope

Ein Beispiel: wo wir jetzt 3 Apps für 2€ kaufen, würden wir mit Demos nur die Beste der 3 Apps erwerben. Da Entwickler aber die Preise ihrer Apps anheben würden, kostet diese eine App dann auf einmal 6€.

Das Ergebnis? Entwickler verdienen mehr Geld, ja. Allerdings verdienen einige wenige das viele Geld. Das coole an iOS und dem ganzen App-Boom ist doch aber, dass es die Vielfalt gibt. Dass es sich für alle Entwickler gleichermaßen lohnt eine App zu bauen. Wenn am Ende wieder nur die Apps gebaut werden, hinter denen ein großer Kapitalgeber steht, kann ich gern auf Demos verzichten.

Ich finde es cool, dass ich viele Apps von kleinen Entwickler-Teams habe. Dort kann ich hingehen und habe das Gefühl, dass mir bei Verbesserungsvorschlägen zugehört wird. Wenn mein Geldbeutel am Ende identisch bleibt, entscheide ich mich lieber für die Vielfalt.

Liebe deine Entwickler: Major Updates und besseres Beta-Handling

Zwar wird auf der jährlichen WWDC immer ein virtueller Scheck präsentiert, der aufzeigt, wie viel Geld Apple mittlerweile an seine App-Entwickler ausgezahlt hat. Doch viele Wünsche der Entwickler bleiben seit Jahren unerfüllt.

Noch immer können Entwickler für Major Updates (die mit einer neuen Versionsnummer vorn) nicht erneut Geld verlangen. Stattdessen wird eine weitere App an den App Store gesendet, auf die Benutzer hingewiesen werden und die sie neu kaufen müssen. Dadurch entsteht Verwirrung beim Nutzer und der App Store wird unnötig zugemüllt. Die Betonung liegt hier auf unnötig. Es wird Zeit den App Store an die Bedürfnisse unserer Zeit anzupassen.

Apropos Anpassung: das Beta-Handling könnte und sollte wesentlich verbessert werden. Momentan haben Entwickler die Möglichkeit 100 Geräte für Beta-Tests zu registrieren. 100 Tester Pro Account! Das ist nichts.

Viele Apps gehen den Umweg über HockeyApp. Es wäre schön hier einen besser implementierten, “nativen” Workflow zu sehen. Mehr Beta-Tester heißt weniger Bugs beim Release, was bessere Software bedeutet, was die Durchschnittsqualität anhebt.

Next Up: iCloud, iMessage und andere kleine Features

Da ich gestern vergeigt habe, diesen Artikel hier zu veröffentlichen, kommt Teil Nummer 6 noch heute Abend. 2x iEnno an einem Samstag. Bombe, ne? 😉 Darin wird es um kleine Schritte auf dem Weg der Besserung für iCloud und iMessage gehen. Außerdem gibt es zusätzlich 3 kleinere Sachen, die mir seit jeher tierisch auf den Geist gehen.

Aber was hältst du vom App Store? Ok soweit? Wie performt er bei dir? Brauchen wir Demos?


  1. 5 Euro in’s Phrasenschwein!  ↩

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