4. Juni 2013

12 Wünsche für iOS 7 – Inter-App-Kommunikation

iOS Icon

Teil 2 meiner Hoffnungen für die nächste iOS-Version. Nach den Ausführungen zum Design und dem Verbesserungspotential der iPhone-Tastatur soll es heute um erweiterte Möglichkeiten für den Datenaustausch zwischen Apps gehen.

Warum ist Verbesserung nötig?

iPhone und iPad sind und bleiben für mich größtenteils Geräte, mit denen ich Inhalte konsumiere, nicht produziere. Andere sind da weiter. Ich weiß z.B., dass Charles und Federico Viticci sehr viel auf ihren iPads schreiben. Ich wie gesagt nicht.

Ein Grund dafür ist die gerade beschriebene Misere der Tastatur. Auf der anderen Seite ist mir das Interagieren mit mehreren Apps auch einfach zu langsam.

Drafts z.B. ist ein guter Weg in die richtige Richtung, den Apple weiterverfolgen sollte. Apple muss Entwicklern eine Umgebung schaffen, in der Apps auf eine einfache Art untereinander kommunizieren können. Neben einer nativen Lösung für Schnittstellen wie x-callback-url sollten Entwickler die Möglichkeit haben für bestimmte Eingabetypen, seien es PDF-Dateien, Bilder oder Text, einen Eintrag im Sharing-Menü reservieren zu können. So wie im Kontextmenü unter OS X.[1]

Während ich momentan Bilder einem Kontakt zuweisen, per Nachricht verschicken oder twittern kann, könnte es dann auch einen Punkt in Skitch bearbeiten geben. Etwas in dieser Richtung würde mir sehr gefallen.

Soziale Netzwerke

Oder was ist mit sozialen Netzwerken? Facebook- und Twitter-Integration ist ja schön und gut, aber warum die Möglichkeiten so sehr beschränken? Was ist mit Flickr, App.net & Co? Ich würde gern eine WebOS-artige Zentrale sehen, in der ich alle meine Accounts verwalten kann. Nicht nur Social Networks, auch Evernote, Dropbox und Google.

Mögliche Ansicht eines App-Account-Menüs

Mögliche Ansicht eines App-Account-Menüs

Das ist nicht nur gut für den Benutzer, sondern auch für Entwickler, die eine offizielle iOS-Schnittstelle bekämen um auf User-Accounts zuzugreifen. Und das ohne, dass ich als Benutzer irgendwas anderes tun muss, außer meine Accounts einmalig an einer zentralen Stelle zu hinterlegen.

Siri

Ein weiterer Aspekt mit unfassbar viel Potential ist Siri. Was wohl passiert, wenn Apple hier einen Weg findet, die Spracheingabe für Drittanbieter-Apps zu öffnen? Eine Aufgabe in Things, einen Termin über Fantastical, eine Erinnerung in Due anlegen – alles über Siri.

Siri, was kannst du überhaupt?

Siri, was kannst du überhaupt?

Technisch gesehen ist das ganz gewiss nicht einfach. Abgesehen von den Herausforderungen, die unterschiedliche Sprachversionen mit sich bringen, bleibt wohl kaum etwas anderes übrig als ein aktionsbasiertes System. Apple gibt Entwicklern ein Set von Schlüsselwörtern vor, auf die Apps reagieren können, ähnlich dem Open Graph von Facebook. Falls die vorhanden Schlüsselwörter nicht ausreichen, müssen Entwickler Neue beantragen. Oder beim Installieren einer App in einem wie auch immer aussehenden Template-System mitliefern.

Mein theoretisches Gesülze ist sicherlich total unverständlich. Wie gesagt, einfach wird das nicht. Aber die Möglichkeiten sind erstaunlich und wären vermutlich wegweisend. Der digitale Assistent würde seinem Namen endlich gerecht werden. Was ich allein an Zeit sparen könnte, wenn ich Drafts Actions über Siri auslösen könnte… meine Fresse.

AppleScript und Automator für iOS

Wenn du diesen Blog ein wenig aufmerksamer liest, könntest du wissen, dass viele meiner Workflows auf AppleScript und Automator basieren. Ersteres ist eine recht natürlich gehaltene Programmiersprache, mit der sich Vorgänge am Mac automatisieren lassen. Automator hingegen ist ein Programm, mit dem man viele Aufgaben und Aktionen in einem Drag&Drop-Interface zu einem einzigen Workflow zusammenbasteln kann.

Automator als Mac App zur Drag&Drop-Automatisierung

Automator als Mac App zur Drag&Drop-Automatisierung

Derartiges auf iOS würde helfen die mobilen Geräte definitiv zu Arbeits-Devices zu machen. Es wäre auch ein weiterer Schritt weg vom Desktop und hin zum Tablet. Das liegt nicht zwingend in meinem Interesse, ist aber vermutlich the way to go.

In jedem Fall würde Automator dem mobilen Betriebssystem sehr gut stehen. Apple würde zeigen, dass sie ihren Fokus nicht nur auf den Casual User legen, sondern auch ein paar Appetithäppchen für uns nach Automatisierung strebende Power User parat haben. Und es ist ja auch nicht so, dass man studiert haben muss, um Automator zu benutzen.

Im nächsten Teil: Quick Settings und Multitasking

Da ist also mein Senf zu besseren Schnittstellen zwischen den Apps. Ich bin gespannt, ob sich Apple dieser Thematik annimmt, da es doch eher in den Bereich des Vielnutzers geht.

Wie hoch ist dein Bedürfnis nach besserer Integration der Apps untereinander?

Morgen schreibe ich etwas zu den seit Ewigkeiten geforderten Quick Settings und einem beschleunigten Multitasking abseits bisheriger Design-Konzepte.


  1. Um Nutzern, die viele Apps auf ihren Geräten haben, entgegen zu kommen, wäre vermutlich eine Sektion in den Einstellungen notwendig, mit der man bestimmte Apps ausblenden kann. Oder einfach um die Reihenfolge der Apps im Sharing-Menü umzusortieren. Wobei Apple hier die meistgenutzten Apps auch einfach weiter vorn listen könnte.  ↩

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